ONE OF EACH #3 — DIREKTE AUKTION (CHAPTERS 1, 9, 16) feat. SAMMLUNG VON FOERSTER u.a.

OPEN HOURS

20.11 — 28.11 2020, 

Tuesday — Saturday, 3 — 6pm 

And by appointment

Catalogue is available, come by to get your free copy! 

ONLINE AUCTION! 26. — 28. November 2020

Bieter zu registrieren unter jvv-berlin.de/direkteauktion

LAGE EGAL [GW34/35]
Greifswalder Str 34, 10405 Berlin
www.lage-egal.net
off-space@lage-egal.net

Ende November werden in Berlin und online mehr als 400 Werke von über 300 größtenteils in Berlin lebenden und arbeitenden Künstler*innen versteigert, die meisten direkt aus den Ateliers. 

At the end of November, more than 400 works by over 300 artists, mostly living and working in Berlin, will be auctioned in Berlin and online, most of them directly from the studios. 

Zusammengestellt in 19 Chapters von Berliner Kuratoren, Künstlern, Künstler-Kuratoren und

weiteren DIY’s und Know-how’s, kommen zwei Drittel der Erlöse den beteiligten

Künstler*innen zugute. 

Bidding is already open! Auf Facebook und Instagram werden bereits die ersten Arbeiten veröffentlicht. Registriert Euch unter www.jvv-berlin.de/direkteauktion oder fordert telefonisch eine Gebotsnummer an: 030/22667700! Vorgebote können formlos per Email platziert werden an: info@jvv-berlin.de. Es gelten die AGBs des Auktionshaus. Auf den Netto-Hammerpreis kommen 16% gesetzliche Mehrwertsteuer und 4% Verwerterabgabe an die

VG-Bildkunst.

Bidding is already open! The first works are already being published on Facebook and Instagram. Register at www.jvv-berlin.de/direkteauktion or request a bidding number by telephone: 030/22667700! Pre-bids can be placed informally by email to: info@jvv-berlin.de. The general terms and conditions of the auction house apply. On top of the net hammer price, there is 16% statutory value added tax and 4% tax for the use of artistic works to VG Bildkunst.

Mit der 1. Direkten Auktion hilft sich die Berliner Kunstszene selbst. Vom 26. – 28. November 2020 werden in Berlin und online mehr als 400 Werke von über 300 größtenteils in Berlin lebenden und arbeitenden Künstler*innen versteigert, die meisten direkt aus den Ateliers. Zwei Drittel der Erlöse kommen den beteiligten Künstler*innen zugute.

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Chapter 01

IST KUNST UND KANN WEG — Perlen aus Privatsammlungen

Kuratiert von Holm Friebe

Nun, da sich der Nebel lichtet und die bunten Zugvögel weitergezogen sind, sieht man klarer, dass es in Berlin echte Sammler und Privatsammlungen gibt, die nicht zuvorderst vom Investment getrieben sind und auf Effekt und Außenwirkung spekulieren: Sammlungen, die von Intellektualität, echtem Sachverstand und einer Passion für die Kunst allgemein und für bestimmte ideengeschichtliche Luftwurzeln im Besonderen befeuert werden. Die Sammlung Hückstädt etwa dreht sich ganz um eine Achse, die von Marcel Duchamp und Richard Hamilton gebildet wird. Der Wirtschaftsrechtler Ulrich Seibert sammelt hauptsächlich kalifornischen Camp und verschmilzt Werke in seinen exzentrisch gehaltenen Räumen zum Gesamtkunstwerk. Peter Fabian fungiert seit Jahrzehnten als Editor von Künstlern wie Timm Ulrichs und Ottmar Hörl und verfügt dadurch quasi ab Werk über einige Schätze. Und das ist nur die Spitze eines Eisbergs. Uns ist es gelungen, aus einigen dieser Sammlungen schöne Werke für die Direkte Auktion rauszueisen.

Geboren und aufgewachsen in Süd-Westfalen hat sich der Diplom-Volkswirt Holm Friebe (*1972) in den vergangenen 20 Jahren in Berlin und darüber hinaus einen Namen als Buchautor, Strategieberater und Trendforscher gemacht. Friebe ist Gründer und Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur und lehrte unter anderem Designtheorie an der Zürcher Hochschule der Künste, der Kunsthochschule Kassel und der Universität der Künste Berlin. Als Sohn eines Sammlerehepaares hat Holm Friebe von Kindesbeinen an eine starke Verbindung zur Kunst. Seine eigene ambitionierte Sammlung umfasst Dutzende Positionen des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Friebe ist in der Kunstszene der Hauptstadt bestens vernetzt, er co-produzierte das Live-Kunsttalk-Format „NUN – Die Kunst der Stunde“. Ihm traut man die Expertise zu, ein Kunstwerk, einen Künstler und eine Geschäftsidee zu fördern oder zu ignorieren.

(Friedemann Sittig)

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Chapter 09

BERLIN BANLIEUE — Lage egal

Kuratiert von Pierre Granoux und Menno Aden

“Berlin Banlieue” reflektiert die Vielfalt und Originalität der Berliner Kreativszene und ihre Tendenzen, gleichzeitig aber auch den spürbaren Wandel in der Kunst. Die Kuratoren wollen den Künstler*innen einen Raum bieten, indem sie ihre künstlerische Arbeit direkt aus ihren Ateliers präsentieren – von der Peripherie ins Zentrum und umgekehrt. Mit einer Generationen übergreifenden, pulsierenden Mischung wird ein wirkungsvolles Statement gesetzt.

Pierre Granoux

Das gesamte Oeuvre des Künstler-Kurators Granoux kreist um Marcel Duchamp (allenfalls noch Albrecht Dürer). Wie dessen Arbeiten, so sind auch die von Granoux durchdacht, raffiniert, voll von sprühendem Witz und mathematischer Präzision – nur scheinbar vordergründig und alles andere als “ready made”. Wie jener gebürtige Franzose ging auch Granoux irgendwann ins Exil, nach Berlin. Hier organisiert er in hoher Frequenz Ausstellungen; 145 sind so allein in den letzten zehn Jahren zusammengekommen. Der Palindrom-Name seines Kunstraums LAGE EGAL wird dabei zu einem schwankenden Leitstern für alle Fragen: die Kunst des Guten, Schönen, Wahren betreffende, ebenso wie die Kunst des guten, schönen Lebens betreffende. (Holm Friebe)

Menno Aden

Spuren, Strukturen und Ordnungssysteme sind die vorherrschenden Themen des für seine kartografischen Fotoarbeiten bekannten Künstlers Menno Aden. Neben seiner aktuellen Werkserie von Bewegungsstudien von Robotern mit Hilfe einer Scanner-Kamera begeistern besonders Adens menschenleere Raumaufnahmen aus der Deckenperspektive. Wir sind glücklich, zwei Arbeiten aus Adens Werkreihe für die Direkte Auktion anbieten zu können.

In Slot 09 agiert er zudem als rechte Hand Pierre Granouxs. Er kennt sich aus in Sachen Kunst, Markt und Auktion, hat er neben einem abgeschlossenen Kunststudium auch mehrjährige Erfahrung im einem Berlin Auktionshaus sammeln können.

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Chapter 16

MATERIAL GIRLS — Glanz und Gloria 

Kuratiert von Sibylle Jazra und Janine Eggert 

Theoretisch könnte das Zeitalter des Materialismus vorbei sein – nun, am Anfang des dritten Jahrtausends, wo sich alles aufzulösen und im Immateriellen, Virtuellen aufzugehen scheint. Dennoch, oder gerade deswegen, hört die Arbeit am Material aber noch lange nicht auf. Ein Loch zu graben kann eine verdammt befriedigende Tätigkeit sein und wenn es um die Befriedigung von Grundbedürfnissen geht, siegt das Haptische über das Virtuelle. Denn die Intelligenz der Hände erzählt eine eigene Wahrheit und diese lässt sich schwer avatarisch ersetzen. Denn die Synopsen des handwerklichen Glücks haben den heißen Draht zu unserem Gehirn gepachtet und so arbeiten auch die in diesem Slot versammelten Bildhauerinnen, Malerinnen und Fotografinnen an Texturen, Volumen und eben dem konstituierenden Gebrauch unterschiedlicher Materialien, sind Spezialistinnen für Techniken und Oberflächengestaltung, für Schichtung, Ausradierung, Konfrontation – mit den Händen.

“Sibylle Jazra und Janine Eggert sind perfekte Sparringspartnerinnen: Fängt eine Feuer, kühlt die andere sie wieder runter – oder eine entdeckt etwas und die andere wird mit entflammt.

Als Künstlerinnen und Kuratorinnen kennen sie die Freuden und Leiden beim Ausstellungsmachen aus beiden Perspektiven, wissen, worauf es ankommt, und haben haufenweise Expertise im Vermitteln. Ihre Ausstellungen finden oft an ungewöhnlichen Orten statt und den beiden gelingt es bravourös, Ort und Kunst so zu kombinieren, dass beide im Scheinwerferlicht stehen.

Für ihren Slot „Material Girls“ haben sie Künstlerinnen ausgewählt, die einen spielerischen und experimentellen Umgang mit Materialität haben, weil sie sich Materialien aneignen und entfremden, Oberflächen voluminisieren, Texturen dechiffrieren und in den Raum bringen – so, wie Jazra und Eggert es in ihrer eigenen Praxis auch machen.” (Anna-Lena Wenzel)

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