Für zwei Ausstellungen sammelte Kruse Überschriften aus Tageszeitungen. Unterschiedslos bediente sie sich aus den Sparten Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Ökologie, Sport und Kultur. Bei der Auswahl der Headlines verließ sie sich ganz allein auf ihre künstlerische und politische Sensibilität. Kalendarisch abgespeichert, sammelte sie ein Kontingent aus Sätzen und Substantiven – ein subjektives Archiv zur jüngsten Zeitgeschichte in knappster Form –, das keiner festen inhaltlichen Systematik zu folgen scheint, aber in der künstlerischen Transformation ein beunruhigendes gesellschaftliches Bild entwirft.