Straßenschilder als abstraktes Tafelbild, Schichtungen an durchlässigem Stoff und feinsinnige Akkumulationen von Stühlen, Regenschirmen und anderen Fundstücken:
Sibylle Jazra kombiniert Versatzstücke des Alltags mit künstlerischem Gestus zu Arbeiten, die mit augenzwinkernder Ernsthaftigkeit gesellschaftliche Zustände und persönliche Erfahrungen abbilden. Die Künstlerin, deren Ursprünge in der Bildhauerei liegen und die als Tochter deutsch-syrischer Eltern vom Spannungsreichtum zweier Kulturen geprägt ist, bewegt sich nonchalant zwischen den Medien. Dreidimensionalen Strukturen werden bestimmte Ansichtigkeiten zugeordnet, zweidimensionalen Flächen durch Schichtungen räumliche Tiefe verliehen.
Ihr Studium absolvierte Jazra an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam, ihre Arbeiten zeigte sie vielfach international. Kürzlich erschien ihre Monografie “Schickeria Glitterati“ im Kerber Verlag.