In der Malerei untersucht Tom Früchtl (*1966, München) das Verhältnis von Abbildung und Wirklichkeit. Im Fokus stehen die Bezüge des Materials Farbe zum Malgrund. Dieser ist gleichzeitig Motiv, Anlass und Grundierung des Gemäldes. Früchtl löst das Sujet aus der Bildgrammatik, um Darstellbarkeit von Wirklichkeit mit malerischen Mitteln zu erforschen. Man könnte hier interessante Wortschöpfungen kreieren, um dieses Vorgehen zu betiteln: konkreter Hyperrealismus, illusionistische Monochromie oder abstrakter Illusionismus. Zusammen mit dem Untergrund, der gleichsam auch abgebildet wird, entsteht ein Objekt, das zwischen Bild und Skulptur oszilliert, jedoch immer Malerei bleibt.
Wirklichkeit in der Wirklichkeit darstellen, das Gesehene durch Übermalen auslöschen und gleichzeitig abbilden, ist absurdes Handeln und der Bildgegenstand Früchtls Malerei.